Sophie

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distrib > Mageia > 5 > i586 > media > core-release > by-pkgid > aa213b08feb9d8975e2f620c1fc92add > files > 14

pcsc-cyberjack-3.99.5.SP03-6.mga5.i586.rpm

Treiber für REINER SCT cyberJack pinpad/e-com USB Kartenleser

Martin Preuss

   Copyright © 2008 REINER SCT GmbH

   2008/02/12

   Dies ist das Handbuch zum Linux-Treiber für die Reiner SCT
   cyberJack Kartenleser.
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   Table of Contents
   1. Übersicht
   2. Von diesem Treiber unterstützte Geräte
   3. Distributions-spezifische Hinweise

        3.1. RPM-basiert

              3.1.1. Einrichtung unter SuSE Linux

        3.2. DEB-basiert
        3.3. Alle anderen Distributionen

   4. Firmware-Update
   5. Support
   6. Troubleshooting

        6.1. Erste Schritte
        6.2. Aeltere cyberJacks
        6.3. Große Anzahl von Lesern
        6.4. Hotplugging
        6.5. Logging

   7. Bekannte Probleme
   8. Anwendungen

        8.1. Moneyplex

              8.1.1. Moneyplex auf 64-Bit-Systemen

   9. Zusätzliche Information

        9.1. CT-API
        9.2. PC/SC

              9.2.1. Installation

        9.3. Multithreading
        9.4. Kommandolaänge
        9.5. Tastendruck Callback
        9.6. Informationen zur Treiberversion
        9.7. Zusaetzliche CT_init Ersatz-Funktion
        9.8. Feste Zurodnung der Portnummer zu Lesern
        9.9. Serielle Leser
        9.10. Zurodnung alter Cyberjack zu ttyUSB-Devices
        9.11. Pin-Ueberpruefung mit der PC/SC Funktion
                SCardControl

   10. Mitgelieferte Anwendungen

        10.1. cyberjack

              10.1.1. Kommandos addflags/delflags
              10.1.2. Kommando check

1. Übersicht

   Dieser Treiber für die Cyberjack Pinpad/ecom-Familie von USB
   Kartenlesegeräten implementiert den CTAPI Standard in der
   Version 1.1 sowie das PC/SC-Interface von pcsc-lite.

   Er ist vollständig im Userspace implementiert. Dadurch
   entfallen Schwierigkeiten mit unterschiedlichen
   Kernel-Versionen, dem Kompilieren und Patchen von Kerneln etc.

   Sämtliche Zugriffe werden über das usb devfs in /proc/bus/usb
   (oder /dev/bus/usb für udev-basierte systeme) abgewickelt.

   Behandlung von Dateirechten geschieht ausschließlich über udev.
   Das Skript cyberjack.rules - falls es nach /etc/udev/rules.d
   installiert wurde - wird automatisch von udev aufgerufen,
   sobald der Leser angeschlossen wird. Es setzt die Dateirechte
   für das entsprechende Gerät, so daß anschliessend die Benutzer
   der Gruppe cyberjack darauf zugreifen können.

   Für mehr Informationen über den Kartenleser selbst besuchen Sie
   bitte http://www.reiner-sct.com/. Dort finden Sie auch einen
   Onlineshop, in dem Sie diesen Leser bestellen können.
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2. Von diesem Treiber unterstützte Geräte

   Die folgenden Reiner-SCT Kartenleser werden unterstützt:

                Product              ProductID
   REINER SCT cyberJack pinpad USB   0x100
   REINER SCT cyberJack e-com USB    0x100
   REINER SCT cyberJack pinpad_a USB 0x300
   REINER SCT cyberJack e-com_a USB  0x400

   Mit dem Kommando lsusb können Sie sich alle USB-Geräte anzeigen
   lassen. Es zeigt die Hersteller- und Gerätekennung aller
   angeschlossenen Geräte an, beispielsweise:

   Bus Nr  Device Nr     VeID:PrID
   Bus 002 Device 002 ID 0451:1446
   Bus 002 Device 006 ID 0c4b:0400

   Die REINER SCT Herstellerkennung ist 0c4b. Die Produktkennungen
   finden Sie in der vorigen Tabelle.
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3. Distributions-spezifische Hinweise

   Sie finden alle Pakete unter
   http://www.reiner-sct.com/content/view/32/43/#linux.

   Die meisten Pakete erzeugen eine Gruppe cyberjack. Dieser
   Gruppe müssen alle Benutzer zugeordnet werden, die Zugriff auf
   das Gerät haben sollen. Das erreichen Sie am einfachsten über
   das KDE-Programm kuser oder das Administrations-Programm Ihres
   Systems (bei SuSE z.B. yast). Eine Ausnahme stellt hier SuSE
   10.1 dar, hier müssen Sie keine Benutzer- Zuordnung vornehmen
   (ab SuSE 10.2 hingegen schon).

   Nach der Installation des Paketes und der Benutzerzuordnung
   sollten Sie Ihren Rechner neu starten, damit die Änderungen
   gültig werden.
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3.1. RPM-basiert

   Reiner-SCT bietet RPM-Pakete für die folgenden Distributionen
   an:

     * SuSE 10.3
     * SuSE 10.2
     * SuSE 10.1
     * SuSE 10.0
     * Fedora Core 7
     * Fedora Core 6
     * Fedora Core 5

   Installieren Sie das entsprechende Paket einfach durch das
   folgende Kommando: rpm -i <Paketdatei>

   Sollten Sie bereits ein älteres Treiberpaket installiert haben,
   verwenden Sie stattdessen das folgende Kommando: rpm -U
   <Paketdatei>

   Es gibt allerdings eine Besonderheit bei Verwendung von
   SuSE10.0 auf einem 64-Bit-System mit der Anwendung "Moneyplex":
   Da diese Anwendung leider eine 32-Bit-Anwendung ist, kann sie
   nur mit der 32-Bit-Version unseres Treibers arbeiten. Leider
   war der Kernel von SuSE10.0 noch nicht in der Lage, alle
   32-Bit-Aufrufe des Treibers nach 64-Bit umzuwandeln. Hier muss
   daher eine Aenderung an der Datei /etc/cyberjack.conf
   vorgenommen werden. Fuegen Sie bitte die folgende Zeile ein:
   "flags=0x20000".
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3.1.1. Einrichtung unter SuSE Linux

   Nach der Installation des Treibers muessen Sie die Benutzer,
   die auf den Leser zugreifen koennen sollen, in die Gruppe
   "cyberjack" einfuegen.

   Am einfachsten geschieht dies mit Yast: Starten Sie Yast, rufen
   Sie das Menu "Sicherheit und Benutzer" auf und dort "Gruppen
   bearbeiten und anlegen".

   Es erscheint ein Fenster, das standardmaessig die Systemgruppen
   nicht anzeigt, daher muessen Sie den Filter aendern. Klicken
   Sie dazu unten rechts auf "Filter festlegen" und waehlen Sie
   dort "Systemgruppen". Daraufhin sollten Sie in der Liste auch
   die Gruppe "cyberjack" finden, die Sie dann markieren muessen.
   Anschliessend klicken Sie unten auf "Bearbeiten".

   In dem Fenster, welches dann erscheint, setzen Sie bei den
   aufgefuehrten Benutzern, die auf den Leser zugreifen koennen
   sollen, die Markierung.

   Klicken Sie nun auf "Uebernehmen" und starten Sie das System
   neu, Der Leser sollte nun fuer die markierten Benutzer
   verwendbar sein.
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3.2. DEB-basiert

   Reiner-SCT bietet DEB-Pakete für die folgenden Distributionen:

     * Debian stable
     * Debian unstable
     * Ubuntu 6.10
     * Ubuntu 7.04
     * Ubuntu 7.10

   Installieren Sie das entsprechende Paket mit: dpkg -i
   <Paketdatei>
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3.3. Alle anderen Distributionen

   Es gibt momentan wenig Erfahrungen mit anderen
   Linux-Distributionen. Haben Sie ein RPM-basiertes System, so
   können Sie probieren eigene RPM-Paket zu erstellen: rpm
   --rebuild <Quellpaketdatei> oder rpmbuild --rebuild
   <Quellpaketdatei>

   Falls Sie den Treiber selber kompilieren wollen, wechseln Sie
   in das Hauptverzeichnis des entpackten Treiber-Paketes und
   geben Sie die folgenden Befehle ein: ./configure make

   Anschließend können Sie den Treiber auf Ihr System
   installieren. Dazu benötigen Sie sehr wahrscheinlich
   Administrator-Rechte. make install
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4. Firmware-Update

   Die aktuelle Version dieses Treibers enthaelt das Tool
   "cjflash" welches das Aktualisieren der Firmware des Lesers
   erlaubt.

   Derzeit koennen damit allerdings nur die neuesten
   Cyberjack-Leser aktualisiert werden (mit der Produkt-Kennung
   0x400)

   Der Linux-Treiber funktioniert mit diesen Geraeten nur mit
   einer Firmware in der Version groesser oder gleich 3.0.6.
   Sollte Ihr Leser eine aeltere Version enthalten, ist ein Update
   zwingend noetig. Auch nach diesem Update funktioniert der Leser
   weiterhin auch unter Windows.

   Um die Firmware zu aktualiseren geben Sie bitte das folgenden
   Kommando in einer Konsole ein: cjflash 1 Kernel_V30_07.bin
   Kernel_V30_07.bin.ecoma.sgn ecoma2.bky

   Das erste Argument ist die Nummer des Lesers (beginnend mit
   "1", der 2. Leser hat die Nummer "2" etc). Das naechste
   Argument ist der Name der Datei mit der neuen Firmware gefolgt
   vom Namen der Datei mit der Signatur der neuen Firmware.

   Nachdem Sie das Kommando eingegeben haben fragt der Leser nach
   einer Bestaetigung. Druecken Sie die "OK"-Taste auf der
   Tastatur des Lesers zur Bestaetigung oder brechen Sie den
   Vorgang mit "CANCEL" ab.

   Sollte der Leser "haengen" nachdem Sie "OK" oder "CANCEL"
   gedrueckt haben, muessen Sie den Leser abziehen und neu
   anschliessen. Anschliessend muessen Sie eine leicht
   modifizierte Version des obrigen Kommandos verwenden:
   CJ_USB_MODE=1 cjflash 1 Kernel_V30_07.bin
   Kernel_V30_07.bin.ecoma.sgn

   Hiermit wird die Umgebungsvariable "CJ_USB_MODE" gesetzt bevor
   das Update durchgefuehrt wird. Dadurch weiss der Treiber, dass
   es sich um einen Leser mit einer fuer Linux problematischen
   Firmware handelt und spricht ihn etwas anders an.

   Bitte setzen Sie die Umgebungsvariable nur, wenn "cjflash"
   sonst nicht funktioniert!
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5. Support

   Support für diesen Treiber bietet REINER SCT. E-mail:
   support@reiner-sct.com Postadresse: Schwabacher Str. 34, 90762
   Fürth, Deutschland

   Bitte fügen Sie ihrer Problembeschreibung die folgenden
   Informationen bei:

     * Name und Version des verwendeten Programmes, mit dem der
       Fehler auftrat
     * die vollständige Fehlermeldung
     * den Namen und die Version der von Ihnen verwendeten
       Linux-Distribution (z.B. SuSE 10.1, Debian 3.0r1 testing)
     * CPU-Typ (z.B. der Inhalt der Datei /proc/cpuinfo)
     * Kernelversion (z.B. die Ausgabe des Befehls uname -r)
     * Liste der angeschlossenen USB-Geräte (z.B. die Ausgabe des
       Befehls lsusb)
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6. Troubleshooting

6.1. Erste Schritte

   Mit dem Treiber wird das Tool "cyberjack" installiert. Es
   erzeugt Dateien mit Daten, die fuer den Support von Reiner SCT
   wichtig sind. Fuehren Sie daher in einer Konsole den folgenden
   Befehl aus; cyberjack

   Dabei entstehen im aktuellen Verzeichnis 3 Dateien. Schauen Sie
   sich zuerst die Datei cyberjack-hints.log an. Sie enthaelt
   eventuell bereits Hinweise, was Sie auf Ihrem System tun
   koennen, um das Problem selbst zu beheben (oft sind es nur
   Kleinigkeiten).

   Sollte das nicht zum Erfolg fuehren, senden Sie bitte die
   ebenfalls entstandene Datei "cyberjack.xml" mit Ihrer
   Support-Anfrage mit, damit wir alle noetigen Informationen
   haben, um Ihnen helfen zu koennen.
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6.2. Aeltere cyberJacks

   cyberJacks mit der USB-Kennung 0x100 (alte Ecom/Pinpad) machen
   mitunter Probleme mit aktuellen Treibern.

   Falls das bei Ihnen der Fall sein sollte, gibt es die
   Moeglichkeit, das Verhalten des Treibers zu beeinflussen:

   cyberjack addflags 0x100000

   Dieses Kommando muessen Sie als root ausfuehren. Es setzt ein
   Flag welches den Treiber bei jedem Initialisieren des Lesers
   ein Reset-Kommando schicken laesst.
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6.3. Große Anzahl von Lesern

   Der cyberJack wurde mit bis zu 52 gleichzeitig angeschlossenen
   Geräten (über 7-Port Hubs) getestet. Dabei gibt es allerdings
   etwas zu beachten:

     * Linux bis Version 2.4.19 hängt sich vollständig auf, wenn
       zu viele Geräte angeschlossen sind. Versionen ab 2.4.20
       weisen dieses Problem nicht mehr auf.
     * Es treten manchmal timeout-Fehler auf. Das Problem scheint
       hier im Linux-Kernel selbst zu liegen (usb-uhci). Mit
       schnelleren Rechnern tritt dieses Problem nicht mehr auf
       (ab 2GHz).
     * Sollte es immer noch nicht wie gewünscht funktionieren,
       sollten Sie die beteiligten USB-Controller-Karten und/oder
       Hubs austauschen. Es gibt hier offensichtlich eine
       besonders große Streubreite in der Qualität dieser Geräte.

   Der Daten-Durchsatz nimmt nicht ab, wenn Sie statt einem 50
   Kartenleser anschließen und konstant auslesen (getestet mit den
   Kommandos SELECT und READ_BINARY).
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6.4. Hotplugging

   Linux unterstützt hotplugging (das Einstecken und Entfernen von
   USB-Geräten bei laufendem Betrieb). Dies wird durch das
   udev-System implementiert.

   Sie finden udev-Skriptdateien für die REINER SCT Kartenleser im
   Verzeichnis etc/udev des Quellpaketes.

   Da udev-Skripte Distributions-spezifisch sind (nicht alle
   verwenden udev, und SuSE verwendet ausserdem resmgr, zudem sind
   auch die Namen der Skripte nicht einheitlich), können wir nicht
   für alle am Markt existierenden Distributionen die passenden
   Skripte bereitstellen. Die von uns gelieferten RPM- und
   DEB-Pakete installieren die für das jeweilige System passenden
   Dateien an die vorgesehene Stelle, so daß mit diesen Paketen
   hotplugging problemlos möglich ist.
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6.5. Logging

   Dieser Treiber erlaubt die Aufzeichnung der Kommunikation mit
   dem Kartenleser. Sie schalten es ein, indem Sie als root das
   Kommando cyberjack addflags 0xffff ausfuehren. Dann schreibt
   der Treiber die Logmeldungen in die Datei /tmp/cj.log.
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7. Bekannte Probleme

   Leider enthalten alle Kernel bi einschliesslich Version
   2.6.12-rc5 einen schweren Fehler in der Behandlung von
   asynchronen URB's (USB Request Block) im Userspace. Dieser
   Fehler hat nichts mit dem Reiner SCT Treiber zu tun, dennoch
   betrifft er auch unseren Treiber für PC/SC. Der Fehler tritt
   auf, wenn der PC/SC Dienst beendet wird und kann im schlimmsten
   Fall zum vollständigen Absturz des Kernels führen.

   Es wurde eine Lösung erarbeitet, die aber bisher nicht
   offizieller Bestandteil des Linux-Kernels ist. Wir bieten
   unsere Lösung aber als patch an (in Form der Datei
   patches/usb-async_urb-devio-oops-fix.patch).

   Falls Sie PC/SC in Verbindung mit einem betroffenen Kernel
   verwenden wollen, raten wir daher dringend dazu den
   mitgelieferten Patch anzuwenden.
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8. Anwendungen

8.1. Moneyplex

   Moneyplex bringt seine eigenen Treiber fuer die bekanntesten
   Geraete mit. Leider sind die Treiber fuer den Cyberjack, die
   sich auf der Moneyplex-CD befinden, meist veraltet und
   funktionieren auf aktuellen Systemen nicht.

   Sie sollten daher unbedingt den jeweils aktuellsten Treiber von
   unserer Homepage herunterladen und installieren.

   Anschliessend muessen Sie dann im entsprechenden
   Konfigurationsmenue von Moneyplex direkt unseren Treiber
   angeben (je nach System entweder in /usr/lib oder in
   /usr/lib/readers, Dateiname ist "libctapi-cyberjack.so".

   Damit sollte Moneyplex auch mit dem Cyberjack zusammenarbeiten
   koennen.
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8.1.1. Moneyplex auf 64-Bit-Systemen

   Moneyplex ist eine 32-Bit-Anwendung. Als solche kann sie zwar
   auch auf 64-Bit-Systemen ausgefuehrt werden, findet aber auf
   solchen Systemen keine Kartenleser-Treiber (weil es nach
   32-Bit-Treibern sucht, die aber auf einem solchen System
   normalerweise nicht vorhanden sind).

   Es wurde allerdings auch fuer diesen Fall eine Loesung mit
   Matrica erarbeitet. Moneyplex liefert - spaetestens nach einem
   Update - einen Proxy-Treiber mit (libproxy-cyberjack.so),
   welcher einer 32-Bit-Anwendung erlaubt, auf die installierten
   64-Bit-Treiber zuzugreifen.

   Diesen Treiber finden Sie normalerweise im
   Moneyplex-Verzeichnis ($HOME/moneyplex), und dort
   ueblicherweise im Unterverzeichnis "ctapi". Waehlen Sie diesen
   Treiber in Moneyplex aus.
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9. Zusätzliche Information

9.1. CT-API

   Die CT-API Spezifikation erhalten Sie auf der Seite
   http://www.darmstadt.gmd.de/~eckstein/CT/mkt.html

   Bitte beachten Sie, daß die Port-Nummern bei 1 beginnen (wie in
   den Spezifikationen vorgesehen).
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9.2. PC/SC

   Dieser Treiber bietet inzwischen auch einen PC/SC-Treiber für
   pcsc-lite an. Er wurde mit pcsc-lite-1.2.0 getestet.
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9.2.1. Installation

   Für RPM-basierte Systeme ist der sogenannte IFD-Treiber im
   Paket ctapi-cyberjack-ifd enthalten.

   Falls Sie den Treiber aus dem Quellpaket selber kompilieren,
   wird durch make install der IFD-Treiber an die passende Stelle
   in Ihrem System (normalerweise /usr/lib/pcsc/drivers/)
   installiert.
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9.3. Multithreading

   Dieser Treiber ist nicht thread-safe, d.h. es können nicht
   mehrere Threads des gleichen Programmes auf den gleichen Leser
   zugreifen (dies würde aber ohnehin meist zu Problemen auf der
   Karte führen).

   Allerdings können unterschiedliche Threads des gleichen
   Programmes auf unterschiedliche Geräte zugreifen. So können
   also beispielsweise 3 Threads gleichzeitig auf 3 Karten in 3
   unterschiedlichen Geräten zugreifen.
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9.4. Kommandolaänge

   Die Kommandolänge ist derzeit auf ISO7816 short commands
   reduziert. Dies bedeutet allerdings im normalen Betrieb keine
   Einschränkung.
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9.5. Tastendruck Callback

   IS8 rsct_setkeycb(IU16ctn, void (*cb) (void *user_data));

   Die Funktion rsct_setkeycb wurde hinzugefügt, um laufenden
   Programmen eine Rückmeldung über gedrückte Tasten des Lesers zu
   geben. Die Funktion, die als 2. Argument dieses Aufrufes
   geliefert wird, wird jeweils aufgerufen, wenn ein C4- oder F4
   S-Block vom Leser empfangen wurde. Die Anwendung kann dann
   beispielsweise einen Piepton erzeugen, oder die Anzahl der
   gedrückten Tasten anzeigen.
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9.6. Informationen zur Treiberversion

   void rsct_version(IU8*vmajor, IU8*vminor, IU8*vpatchlevel,
   IU16*vbuild);

   Die Funktion rsct_version gibt die vollstaendige Version des
   Treibers in den uebergebenen Variablen zurueck.
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9.7. Zusaetzliche CT_init Ersatz-Funktion

   IS8 rsct_init_name(IU16ctn, const char*device_name);

   Die Funktion rsct_init_name erlaubt die direkte Angabe des
   Geraetes wie bei PC/SC. Damit kann eindeutig festgelegt werden,
   welches Geraet verwendet werden soll. Der Geraetename ist wie
   folgt aufgebaut:
   "usb:VENDOR_ID/PRODUCT_ID:libusb:BUS_ID:DEVICE_ID". Fuer einen
   neuen Cyberjack an /proc/bus/usb/003/002 lautet der Name
   demnach: "usb:0c4b/0300:libusb:003:002".
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9.8. Feste Zurodnung der Portnummer zu Lesern

   Die Funktion CT_init erlaubt eine feste Zurdnung von
   Portnummern zu bestimmten Lesern. Das bedeutet beispielsweise,
   dass immer der gleiche Leser unter der gleichen Portnummer
   angesprochen wird, egal an welchem USB-Port das Geraet
   angeschlossen ist.

   Dies erreichen Sie, indem Sie als Portnummer die folgenden
   Nummern verwenden:

     * 0x9000 (dezimal 36864) fuer das erste Geraet
     * 0x9001 (dezimal 36865) fuer das zweite Geraet

   und so weiter.

   Die Zuordnung geschieht ueber eine Text-Datei, in der pro Zeile
   eine Seriennummer gespeichert ist (normalerweise ist dies
   $HOME/cyberjack_serials).

   Der Treiber aktualisiert diese Datei selbststaendig, es ist
   hierzu kein Benutzereingriff noetig. Falls die Datei beim
   Aufruf von CT_init() noch nicht existiert, wird sie erzeugt.
   Wenn sie bereits existiert, und der angeschlossene Leser
   bereits in dieser Datei aufgefuehrt wird, bleibt die Datei
   unveraendert. Der Treiber fuegt lediglich neue Leser an das
   Ende der Datei an.

   Die erste Seriennummer dieser Datei wird ueber den Portwert
   0x9000 angesprochen, die zweite ueber 0x9001 etc.
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9.9. Serielle Leser

   Der aktuelle Treiber unterstuetzt den Lesertyp Ecom A via
   seriellem Anschluss.

   Dazu muessen Sie die folgenden Portnummern verwenden:

     * 0xa000 (dezimal 40960) fuer Anschluß an COM1 (/dev/ttyS0)
     * 0xa001 (dezimal 40961) fuer Anschluß an COM2 (/dev/ttyS1)

   und so weiter.
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9.10. Zurodnung alter Cyberjack zu ttyUSB-Devices

   Die Funktion CT_init erlaubt fuer aeltere Cyberjack Ecoms und
   PinPads (mit der USB-Id 0x100) eine direkte Zurodnung von
   Port-Werten zu /dev/ttyUSBx-Geraeten.

   Dies erreichen Sie, indem Sie als Portnummer die folgenden
   Nummern verwenden:

     * 0x8000 (dezimal 32768) fuer /dev/ttyUSB0
     * 0x8001 (dezimal 32769) fuer /dev/ttyUSB1

   und so weiter.
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9.11. Pin-Ueberpruefung mit der PC/SC Funktion SCardControl

   Die folgende Tabelle zeigt Werte fuer die einzelnden Felder der
   Struktur PSCS_VERIFY_STRUCTURE die mit ASCII und
   FPIN2-kodierten Pins getestet wurden.

             Feld            ASCII FPIN2
   bTimerOut                 00    00
   bTimerOut2                00    00
   bmFormatString            82    81
   bmPINBlockString          04    48
   bmPINLengthFormat         00    04
   wPINMaxExtraDigit         0408  0408
   bEntryValidationCondition 02    02
   bNumberMessage            01    01
   wLangId                   0904  0904
   bMsgIndex                 00    00
   bTeoPrologue 0-2          00    00
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10. Mitgelieferte Anwendungen

10.1. cyberjack

   Diese Anwendung dient zum einen dem Testen des Treibers und
   Lesers zum anderen der Aenderung von Einstellungen des
   Treibers.

   Die Einstellungen des Treibers finden sich in der
   Konfigurationsdatei cyberjack.conf. Es wird je nach
   Distribution in dem Verzeichnis /etc, /etc/cyberjack oder
   /usr/etc erwartet.

   Standardmaessig wird von den binaeren Paketen eine
   Beispieldatei mit dem Namen cyberjack.conf.default angelegt die
   als Ausgangsdatei fuer eigene Konfigurationen verwendet werden
   kann.

   Gespeicherte Einstellungen beinhalten derzeit eine Reihe von
   Flags sowie einige Dateinamen (wie z.B. der Name der Logdatei
   etc).
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10.1.1. Kommandos addflags/delflags

   Da die Konfiguration je nach Distribution an unterschiedlichen
   Stellen im System abgelegt wird wurde das Tool "cyberjack" um
   zwei neue Kommandos erweitert:

     * cyberjack addflags 0xffff
     * cyberjack delflags 0xffff

   Damit koennen bestimmte Flags gesetzt oder geloescht werden.
   Derzeit stehen die folgenden Flags zur Verfuegung:

   Wert Name Beschreibung
   0x00000001 DEBUG_GENERIC Schaltet generelle Debug-Meldungen
   ein. Diese Meldungen werden in die Logdatei geschrieben
   (normalerweise /tmp/cj.log).
   0x00000002 DEBUG_READER Schaltet Leser-bezogene Debug-Meldungen
   ein.
   0x00000004 DEBUG_CTAPI Schaltet CTAPI-bezogene Debug-Meldungen
   ein.
   0x00000008 DEBUG_AUSB Schaltet USB-bezogene Debug-Meldungen
   ein.
   0x00000010 DEBUG_CJPPA Schaltet bestimmte Debug-Meldungen des
   Cyberjack PinPad A ein.
   0x00000020 DEBUG_ECOM Schaltet bestimmte Debug-Meldungen des
   Cyberjack Ecom ein.
   0x00000040 DEBUG_TRANSFER Schaltet IO-bezogene Debug-Meldungen
   ein.
   0x00000080 DEBUG_USB Schaltet weitere USB-bezogene
   Debug-Meldungen ein.
   0x00000100 DEBUG_IFD Schaltet IFD-bezogene Debug-Meldungen ein
   (PC/SC)
   0x00000200 DEBUG_ECA Schaltet bestimmte Debug-Meldungen des
   Cyberjack Ecom A ein.
   0x00001000 NO_BEEP Schaltet die Signaltoene bei Tastendruecken
   aus.
   0x00002000 ECOM_KERNEL Verwendet den Kernel-Treiber fuer den
   Cyberjack Ecom/Pinpad mit der USB ID 0x100. Dies kann verwendet
   werden, wenn der normale Userspace-Treiber auf Ihrem System
   nicht funktioniert.
   0x00004000 ALLOW_INPUT Erlaubt das Kommando INPUT. Dies ist
   normalerweise aus Sicherheitsgruenden deaktiviert. Nur ganz
   spezielle Anwendungen benoetigen dieses Kommando, insbesondere
   Banking-Programme benoetigen es jedoch nicht. Sie sollten sich
   daher gut ueberlegen, ob Sie das Kommando aktivieren wollen,
   denn es kann dazu verwendet werden, Ihnen eine unsichere
   Pin-Eingabe als sicher vorzutaeuschen.
   0x00008000 BEEP_NO_X11 Normalerweise versucht der Treiber fuer
   die Signaltoene auf einen laufenden X11-Server zuzugreifen
   (Ihre grafische Oberflaeche). Wenn dies nicht gelingt, wird
   versucht die Signaltoene ueber andere Methoden zu erzeugen. Mit
   diesem Flag koennen Sie verhindern, dass der X11-Server
   kontaktiert wird.
   0x00010000 RESET_BEFORE Dieses Flag betrifft nur aeltere
   cyberJacks (pinpad und ecom mit der USB-Kennung 0x100). Wenn
   dieses Flag gesetzt ist, fuehrt der Treiber ein Reset durch.
   Dies sollte normalerweise nicht noetig sein, kann aber mit
   manchen Lesern den Betrieb ueberhaupt erst ermoeglichen.

   Wenn Sie also ein ausfuehrliches Logging einschalten wollen,
   fuehren Sie das folgende Kommando aus: cyberjack addflags
   0xffff Sie sehen hier, dass der angegebene Wert 0xffff alle
   Flags enthaelt, deren Name mit DEBUG_ anfaengt.

   Wenn Sie nun zusaetzlich den Cyberjack Ecom/Pinpad ueber den
   Kernel-Treiber verwenden wollen, koennen Sie dazu entweder
   anschliessend ein zusaetzliches Kommando eingeben; cyberjack
   addflags 0x20000 oder Sie fuegen das Flag dem ersten Aufruf
   gleich hinzu, wie in cyberjack addflags 0x2ffff
     __________________________________________________________

10.1.2. Kommando check

   Dieses Kommando wird standardmaessig angenommen, wenn Sie
   keines angeben.

   Es ueberprueft Ihr System und erzeugt 3 Dateien im aktuellen
   Verzeichnis:

     * cyberjack-hints.log: Diese Datei enthaelt bei gefundenen
       Problemen Hinweise, wie Sie diese beheben koennen.
     * cyberjack-report.log: Diese Datei enthaelt einen Bericht
       ueber die Ergebnisse des Systemtests.
     * cyberjack.xml: Diese Datei enthaelt die Ergebnisse der
       Tests in einer Form, die dem Support von Reiner SCT hilft
       Sie bei Problemen zu unterstuetzen. Sie sollten diese Datei
       daher immer mitsenden.